formulare, formulare…

neulich sprach mich ein freund aus einer nahegelegenen stadt an… nennen wir sie mal bochum… ob er nicht den anbau am haus seines vaters zum kinderzimmer umnutzen könnte. ich schaute mir die gegebenheiten und die pläne an und war mir sicher, dass das geht. wir mussten natürlich eine nutzungsänderung beantragen und das ganze dämmen und so weiter und so fort. sicherheitshalber ging ich auch zum bauamt dieser stadt… wir nannten sie ja der einfachheit halber bochum… sprach dort mit einem sachbearbeiter in der bauberatung und alles schien klar.

ich stellte also den antrag auf nutzungsänderung, legte die entsprechenden unterlagen bei… und wartete… einige zeit später bekam mein „bauherr“ die eingangsbestätigung und eine nachforderung von unterlagen bzw. ergänzungen in den eingereichten unterlagen. ich sprach nun noch einmal mit dem nun zuständigen sachbearbeiter, klärte einige unklarheiten, und alles war gut. ich machte die nachforderung fertig und reichte sie ein. bis hierhin schien es seinen normalen gang zu nehmen…

am wochenende drauf bekam ich eine merkwürdige mail vom „bauherren“ mit eingescannten unterlagen. er hatte eine mitteilung vom bauamt bekommen, dass sein antrag geprüft worden sei und eine kostenzusammenstellung und eine gebührenrechnung für eine zurückweisung.

ZURÜCKWEISUNG???…

ich dachte wirklich, ich hab was übersehen oder was falsch verstanden oder meine nachgereichten unterlagen seien nicht angekommen oder oder oder….

gleich am montagmorgen rief ich beim bauamt an. der sachbearbeiter sei ein paar tage im urlaub, sagte mir eine nette dame vom amt. ich fragte nach meinem antrag und wieso dieser denn zurückgewiesen worden sei, gab namen und adresse und auch das aktenzeichen an.

die dame suchte im computersystem und sagte mir: „also ich habe hier eine baugenehmigung stehen!“ ich war etwas fassungslos und fragte, wie es denn dann sein kann, dass der bauherr einen kostenbescheid für eine zurückweisung bekommen hätte. darauf bekam ich die antwort: „vielleicht hat der kollege nur ein falsches formular gegriffen.“ mir fiel die kinnlade runter. ich fragte sie, ob sie sich vorstellen kann, dass mein bauherr das ganz und gar nicht komisch fände. sie konnte es sich vorstellen. ich fragte, ob das dem kollegen denn häufiger passiere, dass er ein falsches formular greift. sie antwortete, dass der kollege ja kurz vor der pensionierung stünde… mehr wollte ich eigentlich nicht hören…

nun… lange rede kurzer sinn… mein „bauherr“ bezahlte die gebühr und bekam nun auch die baugenehmigung zugeschickt. offensichtlich ist das in dieser stadt so üblich. ich möchte mir nicht vorstellen müssen, was dort sonst noch so üblich ist…

Ein Gedanke zu „formulare, formulare…“

Schreibe einen Kommentar